Infos:
Für dieses Pilotprojekt wurden in enger Abstimmung aller Projektpartner zwei Standorte in der Gemeinde definiert. Zum einen wurden dafür im Bereich der Mühlgasse zwischen Gauguschgasse und Eisenhüttelgasse farbige, dreieckige Markierungen an den Fahrbahnrändern angebracht. Dadurch soll die Fahrbahnbreite optisch verengt werden, was zu einer entsprechenden Geschwindigkeitsanpassung des KFZ-Verkehrs beitragen soll. Dadurch sollen
- Radfahrer sicherer unterwegs sein können,
- die Anhaltebereitschaft bei den Schutzwegen erhöht und
- der Geräuschpegel im Siedlungsgebiet verringert werden.
Der zweite untersuchte Standort betrifft das Kreuzungsplateau Rosseggergasse/Tröschgasse. Dort, im Nahbereich mehrere Schulen, geht es darum, die teilweise sehr unübersichtliche und potenziell gefährliche Verkehrssituation während der Hol- und Bringzeiten zu verbessern. Die großzügige farbige Gestaltung trägt dazu bei, dass alle Verkehrsteilnehmenden achtsamer unterwegs sind und umsichtiger agieren. Im Zuge der Markierungen wurden die Schutzwegmarkierungen aufgefrischt sowie zwei neue Schutzweg-Verkehrsschilder angebracht.
An diesen zwei ausgewählten Verkehrsbereichen wurde im Rahmen dieses Pilotprojektes erstmals österreichweit wissenschaftlich untersucht, welche Wirkung farbige geometrische Elemente auf der Fahrbahn auf das tatsächliche Verhalten der verschiedenen Verkehrsteilnehmer haben, denn baulich wurde in den Untersuchungsbereichen nichts verändert.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse der drei durchgeführten Untersuchungen seit Juni 2022 belegen, dass die farbigen Markierungen zu einer Reduktion der gefahrenen Geschwindigkeiten geführt haben.
Bereits bei der ersten Kontrollerhebung im September 2022 war zu festzustellen, dass dich bspw. zusätzliche 7 % der Kfz-Lenkenden an die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit halten. Auch die subjektive Geschwindigkeitswahrnehmung hat sich positiv verändert, was zu einem sichereren Verkehrsverhalten beiträgt.
Die zweite Kontrollerhebung im September 2023 haben diesen Trend erfreulicherweise weiter bestätigt und verdeutlichen eine kontinuierliche Verbesserung der Verkehrssituation. Die Befürchtung, der Effekt der farbigen Elemente könnte sich mit der Zeit verringern, wurde nicht bestätigt. Die Daten zeigen sogar, dass sich sogar nun zusätzliche 13% der Kfz-Lenkenden an das Geschwindigkeitslimit halten.
Die Langzeitergebnisse belegen eindrucksvoll eine nachhaltige Reduktion der gefahrenen Geschwindigkeiten sowie eine gesteigerte Verkehrssicherheit in beiden Straßenabschnitten. Dies unterstreicht die Effektivität der farbigen Markierungen als alternative und vielversprechende Lösung zur Förderung eines sichereren und achtsameren Verkehrsverhaltens.